Bienenzüchterverein Untere Dill e.V.
 
Der Imkerverein für Ehringshausen und Umgebung




 


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Veranstaltungsberichte

20.02.2024 Winterwanderung

Am Sonntag den 20.02.2024 trafen wir uns bei grauem aber trockenem Wetter am Vereinsheim der Reservisten in Daubhausen zur traditionellen Winterwanderung. Dieses Jahr stand die Wanderung unter dem Thema „Wasser und Kulturen“.
Förster Robert Mann erläuterte auf einem Rundkurs bergauf bergab die Einflussfaktoren von Licht, Nährstoffen und Wasser auf das Wachstum und die Gesundheit von Waldbäumen. Er verdeutlichte, dass insbesondere der Wasserhaushalt ein kritischer Faktor ist. Gerade in Gebieten wie in unserer Umgebung, in der die Überdeckung des Felsgrundes mit Boden oft nur wenige Zentimeter beträgt, ist es für die Bäume schwierig, lange Trockenzeiten zu überstehen. Liegengelassene Zweige und Totholz am Boden dienen nicht nur der Schaffung ökologischer Nischen, sondern verhindern auch das schnelle Austrocknen des Bodens. Bei der Frage wo und wieviel Holz am Boden liegengelassen werden soll, sollte allerdings auch die damit verbundene erhöhte Brandgefahr berücksichtigt werden. So führt z.B. bei aus ökologischen Gründen unbewirtschafteten Wäldern das Totholz bei zunehmender Trockenheit schon heute zu erheblichen Brandrisiken.


Wird aufgrund von Windbruch, Schädlingen oder forstwirtschaftlichen Kahlschlägen eine Neuaufforstung einer Fläche erforderlich, dann kann dies durch verschiedene Methoden erfolgen: Ist die Fläche klein genug, dann kann sich die Fläche durch Sameneintrag vom angrenzenden Wald selbst wieder regenerieren. Bei größeren Flächen oder bei der gezielten Aufforstung von bestimmten Waldbaumarten können diese entweder ausgesät oder als Stecklinge gesetzt werden. Je größer der gesetzte Steckling ist, desto geringer ist der anschließende Pflegeaufwand. Allerdings erhöht sich die Schädigung der Wurzeln durch das Umsetzen bei größeren Stecklingen erheblich. Bei Aussaat und kleinen Stecklingen kommt man im Allgemeinen um ein aufwändiges Freischneiden der heranwachsenden Bäume von wuchernden Büschen (Ginster) nicht herum. Durch den starken Wildverbiss müssen Schonungen durch Zäune gesichert werden. Das Aufstellen und Pflegen der Zäune verursacht in der Forstwirtschaft erhebliche Kosten.


Förster Robert Mann erläutert an Beispielen wie das Forstamt versucht diesen Herausforderungen zu begegnen. In einem Gebiet erfolgte die Neuaufforstung von Eichen durch Aussaat, in einem anderen Areal wurden neben der natürlichen Besamung durch den angrenzenden Wald gezielt Baumhasel gepflanzt.
An der Zusammensetzung des Waldes wird ständig optimiert. Neben Fichten und Ulmen sind auch alle anderen heimischen Bäume wie Weißtanne, Buche und Eiche, insbesondere bei Wassermangel, von Schädlingen bedroht. Wenn viele Bäume der gleichen Art zu nahe zusammenstehen können sich die spezifischen Schädlinge schnell ausbreiten. Damit verbieten sich Monokulturen von vornherein. Im Verbund ist aktuell die Douglasie ein beliebter Baum. Als Nadelbaum ist sie schnellwachsend, hat einen hohen Nutzholzanteil (80/20) und hält sich bisher relativ robust gegenüber Schädlingen. Wie der Mix in einem Forstbereich genau gestaltet wird, hängt neben den speziellen Umweltbedingungen nicht zuletzt auch von den Vorlieben der jeweiligen Förster ab. Herr Mann liebt, glaube ich, besonders den Baumhasel. Im Großen gesehen ergibt sich so eine Vielfalt von unterschiedlichen Mischwaldzusammensetzungen und man kann sehen welche sich bewähren und welche eher nicht.


Nach einem lehrreichen Rundgang durch den Daubhauser Wald gabs die wohlverdiente Einkehr im Bürgerhof in Katzenfurt.
An Förster Robert Mann ein ganz herzliches Dankeschön für diesen interessanten Vormittag.


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19.06.2022 Königinnenzucht
Am Sonntag den 19. Juni hatte Alexander Tuchel zu einem Informationstreffen zum Thema Königinnenzucht eingeladen. Man traf sich bei hochsommerlichem Wetter in der Laube des Bienen-, Obst- und Beerengartens der Familie Tuchel. Gegen den Durst war gut gesorgt und die Bienen hatten mit der aktuellen Tracht genug zu tun um uns ungestört plaudern zu lassen.

Alexander hat in den letzten Jahren systematisch eine eigene Königinnenzucht aufgebaut und zusammen mit seiner Frau effiziente und erfolgreiche Methoden entwickelt. Zur Darstellung seiner Methoden und Erfahrungen hat er für uns einen Vortrag vorbereitet. Als erster Schritt hat sich bei ihm das Umlarven als sicherste Lösung erwiesen. Dazu entnimmt er 12 Larven einer guten (F0) Königin und legt diese in einen Rahmen mit 12 Näpfchen ab. Bei diesem Vorgang kommt es besonders darauf an, die Larven nicht zu beschädigen (nur Profibesteck verwenden), 12 möglichst gleich große Larven auszuwählen (sonst bevorzugen die Bienen die älteren Larven) und die Larven nicht in ein trockenes Näpfchen zu platzieren, sondern vorab ein kleines Tröpfchen Gelée Royale vorzulegen. In der Familie Tuchel wird dieser Schritt mit gutem Auge und ruhiger Hand von Frau Tuchel übernommen. Danach kommt der Rahmen mit den Näpfchen in einen Sammelbrutableger und verbleibt dort bis zur Verdeckelung. Nach der Verdeckelung, vor der empfindlichen Wachstumsphase wird der Rahmen entnommen und in einem Thermostat aufbewahrt. Etwa einen Tag vor dem Schlüpfen wird die Zelle direkt einem Sammelbrutableger oder einem mit Bienen aus einem Sammelbrutableger gefüllten Begattungskästchen zugegeben. Alexander erläutert wie das Schlüpfen der Königin in der neuen Umgebung die Integration deutlich erleichtert. Nach dem Vortrag gab es eine Vielzahl von Fragen und einen regen Austausch an Informationen zur Königinnenzucht aber auch zu den Betriebsweisen, der Erzeugung geeigneter Sammelbrutableger und der Haltung der verschiedenen Bienenarten. Ich habe viele neue Aspekte von Alexander kennengelernt. Es war ein sehr informativer und gelungener Sonntagmorgen mit den Imkerkolleginnen und -kollegen in einer herrlichen sommerlichen Umgebung.
Der ganzen Familie Tuchel einen ganz herzlichen Dank für die Einladung in Ihren Garten, die Vorstellung ihrer Vorgehensweisen und die Organisation des Treffens!



P.S.:
Königinnen können direkt bei Alexander Tuchel bestellt werden:
Email:  a.tuchel@t-online.de